Bei adventics sind wir davon überzeugt, dass man als Messegesellschaft und Veranstalter den eigenen Teilnehmern die Möglichkeit einer digitalen Community geben sollte – denn wenn man es selbst nicht macht, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit ein anderer machen. Und es kommt gegebenenfalls noch schlimmer: Ein anderer verdient damit Geld.
Community-Geschäftsmodelle sind aus unserer Sicht einer der wichtigsten Hebel für zusätzliche Einnahmen bei Messegesellschaften und Veranstaltern. Warum Community-Aktivitäten im Allgemeinen von Bedeutung sind, haben wir hier festgehalten. In diesem Beitrag geht es darum, wie man als Veranstalter mit der Umsetzung von Community-Ansätzen Geld verdienen kann. Dies zeigen wir anhand von verschiedenen Beispielen.
Beispiel: Texpertise (Messe Frankfurt)
Das „Texpertise Network“ der Messe Frankfurt möchte die Textilbranche zusammenbringen. Laut eigenen Aussagen verbindet das Netzwerk „mehr als 500.000 Branchenteilnehmende aus aller Welt“. Auf der Texpertise-Webseite werden aktuelle Themen aus der Textilbranche vorgestellt, genauso wie Trends, Marktanalysen oder Events.
Was uns dabei gefällt: Auf der Webseite des Texpertise-Netzwerks werden auf eine ansprechende Art und Weise verschiedenste Inhalte rund um die Textilbranche dargestellt. Als registrierter Nutzer hat man die Möglichkeit die Auswahl der Inhalte anhand von selbstdefinierten Interessen zu beeinflussen. Dementsprechend verändern sich also die Inhalte auf der Webseite. An mehreren Stellen auf der Webseite wird dieser Vorteil und Mehrwert an nicht-registrierte Nutzer kommuniziert, um diese zur Registrierung zu motivieren.
Als Aussteller oder Unternehmen, das sich im Texpertise-Netzwerk darstellen möchte, gibt es die Möglichkeit der Veröffentlichung von eigenen Advertorials sowie Whitepapern, oder einer Listung in einem Anbieter- und Dienstleisterverzeichnis.
Was dem Texpertise-Netzwerk ebenfalls gut gelingt, ist die Einbindung von externen Inhalten auf der eigenen Webseite. Konkret wird bei den sogenannten Textil-News ein News-Feed angezeigt, in dem sich größtenteils Inhalte von anderen Webseiten befinden. Dies ist ein cleverer Ansatz, um den Nutzern – ohne großen Aufwand – immer wieder neuen Content zu liefern.
Beispiel: Art Basel (Messe Basel)
Content ist auch ein gutes Stichwort für die Art Basel, bei der die Messe Basel beziehungsweise die MCH Group die internationale Kunstwelt zusammenbringt – mittlerweile auch in Miami, Hongkong und Paris. Auch auf der Webseite sowie in der App zur Art Basel gelingt es dem Veranstalter die Kunst-Community mit relevanten und passenden Inhalten zu versorgen.
Was uns dabei gefällt: Neben zahlreichen Inhalten über Kunst und Kunstschaffende ist auf der Webseite der Art Basel auch ein Report über den Kunstmarkt zu finden. Im Rahmen des Reports wurde unter anderem das Ausgabeverhalten von Sammlern analysiert – also wichtige Informationen für die Zielgruppen der Art Basel.
Der eigenen Community derartige Reports und Studien, idealerweise hinter einem Login, zur Verfügung zu stellen, ist auf jeden Fall eine Variante mit „exklusivem Content“ umzugehen. Im Fall der Art Basel fungiert die Schweizer Bank UBS als Sponsor und „Global Lead Partner“, d.h. auch hier findet eine Monetarisierung von Community-Aktivitäten abseits des klassischen Veranstaltungsbetriebs statt.
Beispiel: ISPO (Messe München)
Seit über 50 Jahren ist die ISPO das globale Ökosystem für Trends, Innovationen und Business im Sport und alles, was damit zusammenhängt. Der sogenannte ISPO Collaborators Club stellt dabei die dazugehörige digitale Plattform dar, die Sportbegeisterte und Marken aus der Branche zusammenbringt. Gemeinsam sollen neue, zukunftsweisende Produkte entwickelt, getestet und verbessert werden. Mitglieder des Clubs profitieren zudem von Community-Events und exklusiven Rabatten.
Was uns dabei gefällt: Ausstellern und Unternehmen wird eine Möglichkeit gegeben, um direkt mit sportbegeisterten Konsumenten in Kontakt zu treten. Dieser Zugang äußert sich beispielsweise darin, dass ein Unternehmen Feedback aus der Community erhalten möchte. Dieses schickt über den ISPO Collaborators Club, in Form eines Mailings, eine Umfrage an die Community. Wer mitmacht, kann verschiedene Preise gewinnen. Für diesen Zugang zu einer Community aus sportbegeisterten Konsumenten sind Unternehmen bereit etwas zu zahlen.
Fazit
Die Beispiele zeigen, dass man als Veranstalter durch die Umsetzung von Community-Aktivitäten zusätzliche Einnahmen generieren kann. Zwei wichtige Faktoren sind dabei immer: Verständnis für die Bedürfnisse der Zielgruppe(n) und relevanter Content für ebensolche. Welche Zielgruppen möchte man als Veranstalter also adressieren? Welche Content-Arten sollten im Fokus stehen und wie kann man diese im Rahmen von Sponsoring- oder Medienpaketen vermarkten? Wir unterstützen Sie gerne dabei, die passende Strategie rund um Community, Content und Monetarisierung zu entwickeln – und auch umzusetzen.