Das SPACES-Modell als Framework für erfolgreiches Community Management

In der heutigen digitalen Welt spielen Communities eine entscheidende Rolle für den Erfolg von Unternehmen. Doch wie baut man eine starke, lebendige Community auf, die sowohl den Mitgliedern (Teilnehmern) als auch den Unternehmen (Ausstellern) einen echten Mehrwert bietet? Hier kommt das SPACES-Modell ins Spiel – ein bewährtes Framework, das Community Manager dabei unterstützt, den Wert ihrer Community strategisch zu planen und zu messen.

Das SPACES-Modell wurde von CMX entwickelt, einer amerikanischen Community für professionelle Community Manager, um Community Managern eine klare Struktur zur Bewertung und Optimierung ihrer Community-Strategien zu bieten. Es kann folglich zur Analyse und Optimierung von laufenden Community-Management-Aktivitäten verwendet werden, aber auch zur Erarbeitung und Entwicklung von Community-Konzepten und -Strategien.

Das Modell umfasst die folgenden sechs Dimensionen:

  • S – Support: Wie gut bietet die Community praktische Hilfe für ihre Mitglieder? Beispiele sind Support-Foren, Peer-to-Peer-Hilfe und schnelle Problemlösungen.
  • P – Product: Wie stark trägt die Community zur Produktentwicklung bei? Feedback, Ideen und Testgruppen sind hier entscheidend.
  • A – Acquisition: Wie effektiv unterstützt die Community die Gewinnung neuer Mitglieder oder Kunden? Empfehlungen und organische Reichweite sind hier wesentliche Faktoren.
  • C – Contribution: Wie aktiv und produktiv sind die Mitglieder bei der Erstellung von Inhalten? Dazu zählen Blogbeiträge, Diskussionsbeiträge oder kreative Beiträge.
  • E – Engagement: Wie stark ist die emotionale Bindung der Mitglieder zur Community? Aktivitäten wie Events, Diskussionen oder Challenges spielen hier eine Rolle.
  • S – Success: Wie können Communities den langfristigen Erfolg ihrer Mitglieder fördern? Indem sie den Austausch von Best Practices ermöglichen, strategische Ansätze fördern und die Nutzung des Produkts verbessern. Mentorschaften und gezielte Weiterbildungsangebote unterstützen dabei individuelles Wachstum und stärken die Bindung der Mitglieder an die Community.

Wir von adventics halten das Modell für einen hervorragenden Framework für erfolgreiches Community Management. Was uns gefehlt hatte, war eine numerische Bewertungslogik. Wie lassen sich die sechs Kategorien – Support, Product, Acquisition, Contribution, Engagement und Success – also nicht nur beschreiben, sondern auch veranschaulichen? Um eine visuelle Einschätzung der verschiedenen Dimensionen zu ermöglichen und schnell aufzuzeigen, setzen wir auf die Darstellungsvariante eines Radar-Diagramms.

Warum ein Radar-Diagramm?

Das Radar-Diagramm ermöglicht es, die Ausprägungen der einzelnen Dimensionen auf einer Skala von 0 bis 5 abzubilden. Jede Achse des Diagramms repräsentiert eine Dimension des SPACES-Modells und die jeweilige Ausprägung wird als Punkt auf der Achse markiert. Durch die Verbindung der Punkte entsteht eine Form, welche den aktuellen Status Quo der jeweiligen Community abbildet und gegebenenfalls auch die Stärken und Schwächen ebensolcher verdeutlicht.

Exemplarisch wurden von uns drei Communities beziehungsweise Plattformen im Hinblick auf die Dimensionen des SPACES-Modells untersucht: Das Textpertise Network (Messe Frankfurt), der ISPO Collaborators Club (Messe München) und die Website der Art Basel. Diese Analyse dient ausschließlich der Veranschaulichung und stellt eine beispielhafte Anwendung des Modells dar.

Radar-Diagramm zur Bewertung der Community-Plattformen basierend auf dem SPACES-Modell (beispielhafte Anwendung)

ISPO

Zeigt ein solides Angebot zur Unterstützung von Mitgliedern und ermöglicht durch Events und Produkttests den Austausch zwischen Sportlern und Marken. Gleichzeitig könnten die Interaktionsmöglichkeiten innerhalb der Community ausgebaut werden, um das Engagement zu fördern. User-generated Content scheint zum Beispiel noch kein Thema zu sein. Die Plattform überzeugt besonders durch ihre Einbindung der Mitglieder in Produktentwicklungen und Erfolgsgeschichten, wenngleich sie in der Messung langfristiger Erfolge noch Optimierungspotential hat.

Textpertise

Punktet mit umfassenden Informationen und einem breiten Dienstleistungsportfolio, das die gesamte textile Wertschöpfungskette abdeckt. Die Plattform bietet zahlreiche Austauschmöglichkeiten und fördert das Engagement der Mitglieder durch regelmäßige Veranstaltungen und Branchenthemen. Eine direkte Kommunikation zwischen den Mitgliedern ist jedoch nicht möglich. Insgesamt profitiert Textpertise von seiner starken globalen Präsenz und etablierten Position als führendes Netzwerk der Branche.

Art Basel

Konzentriert sich darauf, grundlegende Informationen über ihre Messen bereitzustellen und durch ansprechende Programme neue Besucher anzuziehen. Während sie im Bereich redaktioneller Inhalte und Veranstaltungspräsentation überzeugt, sind interaktive Funktionen und Möglichkeiten zur Mitgestaltung für die Community begrenzt. Die Plattform bietet eine gute Basis für Vernetzung und Inspiration, könnte jedoch durch stärkere Nutzerinteraktionen langfristig an Mehrwert gewinnen.

Professionelles Community-Management mit dem SPACES-Modell :

Das SPACES-Modell kombiniert mit einem Radar-Diagramm bietet nicht nur eine tiefgreifende Analyse, sondern auch eine intuitive Visualisierung der Community-Performance. Es hilft Community Managern datengetriebene Entscheidungen zu treffen und den Fokus auf die Dimensionen zu legen, die am meisten Entwicklungspotential bieten. So werden Aufbau und Pflege einer erfolgreichen Community nicht nur effizienter, sondern auch messbar und nachhaltig.

Zudem kann das Modell auch bei der Konzeptionierung einer Community verwendet werden, indem man beispielsweise im Rahmen eines Strategieprozesses definiert, in welchen Dimensionen man als Community-Betreiber die eigenen Schwerpunkte legen möchte, und wie man mit einzelnen Aktivitäten und Maßnahmen von einem geringen Scoring auf ein höheres gelangen kann.

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